14
Sache, Frösche, waschen, dreschen, lauschen,
Fische, Tische.
b. Wenn zwei Mitlauter in der Mitte stehen.
Fal-len, kommen, können, segnen, Gelübde,
Städte, Tadler, tapfer, Tropfen, Schätze,
wacker, husten, hoffen, misten, Leuchter,
Lichter, halten, Labsal, Arbeit, sparsam.
c. Wenn mehrere in der Mitte stehen.
Aerz-te, Erbsen, Fürsten, er pflanzte,
Sänfte, Märkte, anfänglich, Krämpse,
Sümpfe, ich irrte, du wolltest, sie wünschte,
wir weckten, ihr beschütztet, im Herbste, die
Hülfsbedürstigen, die Ordnung.
ä. Bei zusammengesetzten Wörtern.
Land - mann, Landsmann, Landcsart,
Erdart, Erdbeben, Pflegemutter, Brennglas,
Trinkgeld, Rechenkunst, Afterrede, Aber-
glaube, Arbeitshaus, Hausarbeit, Bruchstein,
Steinbruch, Hausrath, Nalhhaus, freiwillig,
vielfältig, achtungswürdig, dreijährig, allezeit,
nochmals, Eigennutz, Abweg, abtheilen,
verachten, besehen, zerfließen, entzwei,
empfinden, empfehlen, hinein, dabei, Schall,
loch, Stockknops, Stadtthor, Brnmneffel.
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23
er jetzt genug hätte und daß ihm mehrere schäd-
lich wären. Aber Lorenz weinte und schrie: Kir-
schen, Kirschen! Hierauf nahm ihm der Vater
die, welche er noch hatte, und bestrafte ihn noch
obendrein.
Mit dem, was man dir giebt, laß willig dir genügen:
Wer nicht zufrieden ist, verdient nicht mehr zu kriegen.
23. Laß dich warnen.
Wann Philippine nähete, oder sich anzog, so
hatte sie die schlirnme Gewohnheit, daß sie die
Näh- und Stecknadeln in den Mund nahm.
Ihre Mutter verwies ihr das oft, und warnte sie ;
aber Philippine achtete nicht darauf, und that eö
immer wieder.
Einmal hielt sie auch eine Nähnadel im
Munde, als eben ihr Bruder in das Zimmer
trat, welcher sich zum Spaße das Gesicht schwarz
gemalt hatte. Darüber fing sie so heftig an zll
lachen, daß sie die Nähnadel vergaß, und sie hin-
unter schluckte.
Nun ging sie weinend zur Mutter, und klagte
ihr Unglück. Liebe Mutter! schrie sie, hilf mir doch.
Die erschrockene Mutter schickte sogleich zu einem
Arzte, welcher auch bald kam, und sich alle Mühe
gab, Philippinen zu retten. Allein vergebens, die
Nähnadel blieb im Magen stecken, und das leicht-
sinnige Kind mußte nach etlichen Tagell unter den
größten Schmerzen sterben.
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28
gegen den Vogel und seine Jungen seyn willst. —
Wirst du wohl jetzt noch hingehen, und die jungen
Vögel holen, um sie in den Käfich einzusperren?
Peter: Nein, Mutter, das will ich nicht
thun. Vergebt mir, daß ich gegen die armen
Thiere so grausam seyn konnte. Ich dachte nur
nicht daran. Seht, da laß ich auch den alten
Vogel wieder zu seinen Jungen hinfliegen.
Mutter: So ist es brav von dir! Ver-
giß nun nicht wieder, daß auch die Thiere, so
wie die Menschen, von Gott geschaffen sind, um
sich ihres Lebens zu freuen; und daß es grausam
von uns ist, ihnen ihr kurzes Leben ohne Noth
verbittern zu wollen.
Quäle nie ein Thier zum Scherz,
Denn es fühlt, wie du, den Schmerz.
29. Mau darf nichts Kaltes trinken,
wenn man erhitzt ist.
Marie spielte mit andern Kindern allerlei
Spiele. Zuletzt tanzten sie zusammen, und wur-
den dadurch sehr erhitzt. Marie lief, ob sie gleich
von ihren Gespielen gewarnt wurde, zu dem
Brunnen hin, und trank nach Herzenslust.
Den andern Tag klagte sie über Kopfweh
und Schmerzen in der Brust. Sie hoffte, es
würde in einigen Tagen schon wieder vergehen;
aber statt dessen wurde es immer schlimmer
mit ihr.
Mariens Eltern schickten nun nach einem
Arzte, welcher auch sogleich kam, und ihr Arzneien
verschrieb. Allein er sagte sogleich, daß sie nicht
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sondern ihm auch von nun an kein Wort mehr
glaubte. Eben das thaten auch die andern Leute
im Dorfe, als sie dieses erfuhren; und jedermann
verachtete ihn. Als er Hernachmals m der Schule
den Vers hörte:
Wer ans Lügen sich gewöhnt,
Wird von aller Welt verhöhnt,
ward er im Gesichte feuerroth, weil alle Kinder
ihn ansahen. Von Stunde an gelobte er, stets die
reme Wahrheit zu reden, und er hielt auch Wort.
34. Der aufrichtige Knabe.
Auf einem grünen Platze spielten einst einige
Kinder mit dem Balle. Muten in ihrer Freude
flog der Ball in das Fenster eines Hauses, worin
ein vornehmer Mann wohnte, und zerschlug eine
Scheibe. Voller Bestürzung liefen die Kinder
davon, und nach einem andern, weit entfernter«
Platze hin. Hier beredeten sie sich, daß keiner
den andern verrathen wollte.
Als am andern Tage sich die Kinder wieder
auf dem grünen Platze eingefunden hatten, ließ
der vornehme Mann die größern Knaben auf seine
Stube führen, und verhörte sie. Aber kein einzi-
ger gestand, wer der Thäter sei.
Dieser hieß Gottlieb, und war noch nicht
zugegen, als jene verhört wurden. Endlich kam
er auch, und hörte, was vorgefallen war. Da
dachte er: es ist doch nicht recht, daß ich meine
Kameraden in Verdacht laste; ich will zu dem
Manne hinauf gehen, es ihm sagen, wie es zu-
gegangen ist, und ihm versprechen, den Schaden
zu bezahlen, sobald ich einmal Geld verdiene
oder geschenkt bekomme.
E
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22
Auch dabei betrug er sich immer mit solcher Recht-
schaffenheit, daß ihn jedermann nur den ehrlichen
Meister hieß.
21. Das u»vorsichtige Kind. ^
Hannchen aß einmal allein zu Mittage, weil
ihre Eltern verreiset waren. Nachdem sie sich satt
gegessen hatte, wollte sie |um Fenster hinaussehen
und stieg deßwegen auf einen Stuhl.
Unvorsichtiger Weise behielt sie die Gabel in
der Hand. Sie that einen Fehltritt, stürzte vom
Stuhle herab, und fiel, — o Jammer! — mit
dem rechten Auge gerade in die Gabel. Der Stich
hatte den Augapfel getroffen. Hannchen mußte
große Schmerzen leiden, und konnte mit diesem
ausgestochenen Auge nie wieder sehen.
Deswegen verbieten alle Eltern ihren Kin-
dern, Gabeln, Mester oder andere scharfe und
spitzige Sachen in Händen zu haben, wenn sie
damit wohin steigen oder herum springen wollen:
sie besorgen, es möchte ihnen eben so wie dem
unglücklichen Hannchen gehen.
22. Der Nimmersatt.
Lorenz bat seinen Vater um Kirschen. Die
sollst du haben, antwortete dieser, und gab ihm
eine ganze Hand voll. Er bat um mehr. Der
Vater gab ihm die zweite. Nun verlangte Lorenz
auch noch die dritte. Der Vater sagte ihm, daß
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2z
Deswegen verbieten alle Eltern ihren Kinbern,
Gabeln, Mesier oder andere scharfe oder spitzige
Sachen in Händen zu haben, wenn sie damit wo-
hin steigen oder herum springen wollen: sie besor-
gen, es möchte ihnen eben so wie dem unglückli-
chen Hannchen gehen.
20,
Der Nimmersatt.
Lorenz bat seinen Vater um Kirschen. Dir
sollst du haben, antwortete dieser, und gab ihmeine
ganze Hand voll. Er bat um mehr. Der Vater
gab ihm die zweite. Nun verlangte Lorenz auch
noch die dritte. Der Vater sagte ihm,, daß er jetzt
genug hätte, und daß ihm mehrere schädlich wären.
Aber Lorenz weinte und schrie, Kirschen, Kirschen!
Hierauf nahm ihm der Vater die, welche er noch
harte, und bestrafte ihn noch obendrein.
Mit dem, was man dir giebt, laß willig dir genügenr
Wer nicht lufrieden ist, verdient nicht mehr ru kriegen,
21.
Laß dich warnen!
Wenn Philippene nähete, oder sich anzog, fs
hatte sie die^fchlimme Gewohnheit, daß sie die
Näh - und Stecknadeln in den Mund nahm. Ihre
Matter verwies ihr das oft, und warnte sie; aber
Philippine achtete nicht darauf, und that es im-
mer wieder.
Einmal hielt sie auch einenähnadel im Munde,
. Öls eben ihr Bruder in das Zimmer trat, wel-
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4* ----------- x
ohne sich im Stillen über sie recht herzlich zu
freuen. Da hörte man sie nie selbst Speise for-
dern; da sah man sie nie hastig essen, die Finger
ablecken, die Ellenbogen auflegen, und was sonst
noch unartige Kinder bey Tische zu thun pflegen-
In der übrigen Zeit giengen sie ihren Eltern
überall an die Hand, und machten sich die größte
Freude daraus, 'wenn sie denen etwas erleichtern
konnten, die es sich um ihrer Kinder willen so
sauer werden ließen- An das Spiel dachten sie
nur dann, wenn sie glaubten, daß sie es zur Be-
lohnung ihres Fleißes verdien^ harten. Dabey
lebten sie recht vergnügt, und fühlten so recht in-
niglich, wie es in jenem Liede heißt:
Recht thun und edel seyn und gut.
Ist mehr als Gold und Ehr;
Da hat man immer guten Much
Und Freude um sich her-
So wie sie größer wurden, spielten sie im-
mer seltner, und arbeiteten dafür desto mehr;
denn sie hielten es für Bestimmung des Men-
schen, sich an das Arbeiten von Jugend auf zu
gewöhnen- Wilhelm suchte daher hem Vater alle
Arbeiten abzulernen, damit er, wenn er groß seyn
würde, sich selbst ernähren könne. Lottchen lernte
der Mutter ab, was zur Führung der Hauswirth-
sihaft gehört. Sie lernte schön stricken, spinnen,
Strümpfe und Kleider ausbessern, nähen, wa-
schen, fegen und kochen, Und da sie wußte, daß
Reinlichkeit und Ordnung der schönste Schmuck
eines Hauses sey: so benützte sie jeden Augenblick
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29
27.
Man darf nichts kaltes trinken, wenn
man erhitzt ist.
Marie spielte mit andern Kindern allerlei
Spiele. Zuletzt tanzten sie zusammen, und wurden
dadurch sehr erhitzt. Marie lief, ob sie gleich.von
ihren Gespielen gewarnt wurde, zu dem Brunnen
hin, und trank nach Herzenslust.
Den andern Tag klagte sie über Kopfweh und
Schmerzen in der Brust Sie hoffte, es würde
in einigen Tagen schon wieder vergehen; aberstatt
dessen wurde es immer schlimmer mir ihr.
Mariens Eltern schickten nun nach einem
Arzte, welcher auch sogleich kam, und ihr Arzneien
verschrieb- Allein er sagte sogleich, daß ste nicht
viel helfen würden, indem Marie die Auszehrung
hatte- Und so geschah eö auch. Marie wurde
immer bleicher und matter, und ihr Athem im-
mer kürzer, weil ihre Lunge in Eiter übergegan-
gen war. Endlich machte der Tod nach einem
halben Jahre ihren Leiden ein Ende.
Zu ihren Gespielen, die ste in ihrer Krank-
heit fleißig besuchten, pflegte sie oft zu sagen: wie
geduldig wollte ich leiden, und wie fröhlich ster-
den, wenn ich nur nicht selbst meine Krankheit
und meinen Tod verschuldet hatte.
So oft diese Kinder in der Folge sich erhitzt
hatten und großen Durst empfanden, so sprachen
sie zu sich selbst: denke an Mariens Schicksal,
und trinke in der Hitze nicht!
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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3r-
Der aufrichtige Knabe.
Auf einem grünen Platze spielten einst einige
Kinder mit dem Balle. Mitten in ihrer Freude
flog der Ball,in das Fenster eines Hauses, worin
ein vornehmer Mann wohnte- und zerschlug eine
Scheibe. Voller Bestürzung liefen die Kinder
davon, und nach einem andern, weit entferntern
Platze hin- Hier beredeten sie sich, daß keiner
den andern verrathen wollte.
Als am andern Tage sich die Kinder wieder
auf dem grünen Platze eingefunden hatten, ließ
der vornehme Mann die größer» Knaben auf seine
Stube führen, und verhörte sie. Aber kein ein-
ziger gestand, wer der Thäter sey.
Dieser hieß Gottlieb, und war noch nicht zu-
gegen, als jene verhört wurden. Endlich kam er
auch, und hörte, was vorgefallen war. Da dachte
er: es ist doch nicht recht, daß ich meine Kame-
raden in Verdacht lasse; ich will zu dem Manne
hinauf gehen, es ihür sagen, wie es zugegangen
ist, und ihm versprechen, den Schaden zu bezah-
len, so bald ich einmal Geld verdiene oder ge-
schenkt bekomme.
Ohne es seinen Kameraden zu sagen, die es
ihm vielleicht abgerathen hätten, gieng er zu dem
vornehmen Manne, bat ihn seines Vergehens
wegen um Vergebung, und versprach, mit der
Zeit den Schaden zu vergüten.
Dieß Betragen rührte den vornehmen Mann.
Er vergab ihm nicht nur, sondern versprach ihm
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Am nächsten Sonntage sah Heinrich, daß
Fritz für seine Mutter einen Blumenstrauß von
jenem Blumenbeete abpflückte Wenn ich doch
auch in meinem Garten Blumen hatte, die ich
meiner Mutter bringen könnte, sagte er, weil er
nicht das Herz hatte, Fritzen geradezu darum zu
bitten, und ihm einfiel, wie ungefällig er stch
hier neulich gegen ihn betragen habe. „Wenn
ich dir mit Blumen dienen kann, erwiederte Fritz,
so komme herein, und pflücke nicht nur für deine
Mutter, sondern auch für dich die schönsten Blu-
men, die du finden kannst."
Von diesem Zeitpunkte an bemerkte man an
Heinrich, daß er sein ungefälliges Wesen ablegte,
und an Dienstfertigkeit und Freundlichkeit Fritzen
gleich zu kommen suchte.
35-
Der Mann mit der Krücke.
Ein Mann mit einem hölzernen Beine und
einer Krücke kam vor eine Schule, um daselbst
zu betteln. Die Schule war eben geenbiqet, und
alle Schüler sammelten sich um ihn herum und
betrachteten ihn Armer Mann! fragte da der
Lehrer, wie ist er denn zu dem hölzernen Bein
gekommen?
Ach, lieber Herr! antwortete der Krüppel,
an diesem Unglücke ist meine Schwester Schuld.
In meinem dritten Jahre hatte ich noch gesunde
Arme und Beine Einst im Sommer ließen
mich meine Eltern unter der Aufsicht meiner äl-
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Fritz_für Fritz Heinrich Heinrich